4 BHL: Am Freitag, den 20. Februar 2009 waren die ersten drei Unterrichtsstunden im Rahmen des Psychologieunterrichtes dem Sensibilisierungsworkshop „Blind“ gewidmet. Vier blinde MitarbeiterInnen von TROTZ-DEM, einem Unternehmen, dass sich Sensibilisierungsarbeit zum Ziel gemacht hat, kamen gemeinsam mit einer Blindenführhündin an die HLW Hollabrunn und widmeten sich mit zwei Assistentinnen den SchülerInnen.
Diese tauchten mittels Dunkelbrillen in das völlige Dunkel ein, unterstützt durch die Abdunkelung der beiden Klassenräume. Tische wurden gedeckt und Buttersemmeln geschmiert. „Woran erkenne ich die Kirschmarmelade? Wie weiß ich, dass mein Glas voll ist?“ Vieles beschäftigte die SchülerInnen und Dinge, die uns sonst so geläufig sind, brauchten mit einem Mal viel mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Die SchülerInnen zeigten eine sehr gute Zusammenarbeit und so kamen alle zu einem genüsslichen Frühstück.
Der Sensibilisierungsfragebogen, der ein paar Wochen vorher von den SchülerInnen ausgefüllt worden war, wurde beim Frühstück besprochen. Unterschiedlichste Fragen konnten mit den Betroffenen direkt geklärt werden: „Kann ein Blindenführhund mit der Rolltreppe fahren? Warum sollte die Bezeichnung „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ vermieden werden? Warum ist die Aktion „Licht ins Dunkel“ bei Menschen mit Behinderung umstritten?“ Geräte, wie der Colortester und der Organizer, sowie Bücher und Kalender in Blindenschrift wurden vorgestellt. Sabine, Petra, Andreas und Harald berichteten von ihren Berufen und ihrem Leben. Britta, die Blindenführhündin, zeigte ihr Können.
Es wurde viel geredet und viel gelacht und die Klopfzeichen zur Orientierung waren allerorts. Es war ein lehrreicher und vergnüglicher Vormittag. Wie aber wäre es, müssten wir täglich unseren morgendlichen Kaffee in absoluter Dunkelheit trinken?
MMag. D. Stampfl-Walch